Gewalt gegen Flüchtlinge in Deutschland
Gewalt gegen Flüchtlinge

Gewalt gegen Flüchtlinge: „Das war mir nicht bekannt“

Das Erschrecken ist groß: Mehr als 200 Angriffe auf Flüchtlingsheime, aber fast kein Täter wird gefasst. Was tun? Wir haben unsere Leser gefragt.

Drei neue Brandanschläge, drei Sachbeschädigungen, eine Bombendrohung. Und wieder richtet sich jede dieser Taten gegen Flüchtlingsunterkünfte. Es ist die Bilanz der vergangenen Woche. Die Gewalt gegen Flüchtlinge und die Orte, an denen sie leben, nimmt kein Ende.

Am vergangenen Donnerstag hatten ZEIT ONLINE und DIE ZEIT ihre Recherchen zu Gewalttaten gegen Flüchtlingsunterkünfte veröffentlicht. 222 Fälle schwerer Angriffe, aber nur vier Urteile gegen Täter und kaum weitere Tatverdächtige waren das erschreckende Ergebnis. Wie kann das sein?, fragten viele Leser und: Was ist zu tun?

Gewalt gegen Flüchtlinge: Was ist zu tun?

Letztere Frage richtet sich zuerst an die Politik. Doch die Verantwortlichen dort haben sich bislang einer Antwort entzogen. Sowohl Bundesinnenminister Thomas de Maizière als auch Justizminister Heiko Maas wollten sich nicht dazu äußern. Roger Lewentz, Innenminister von Rheinland-Pfalz und Vorsitzender der Innenministerkonferenz, antwortete ebenfalls nicht auf eine Nachfrage. Dabei wäre seine Antwort noch viel interessanter als die der Bundesminister gewesen, denn für Polizei und Staatsanwaltschaften, die die Fälle aufklären sollten, sind zunächst die Bundesländer verantwortlich.

Weiterlesen: Erschienen bei ZEIT ONLINE, 10.12.2015

Der Beitrag „Gewalt gegen Flüchtlinge: Das war mir nicht bekannt“ ist als Teil einer gemeinsamen Recherche von ZEIT ONLINE und ZEIT in Zusammenarbeit u.a. mit Karsten Polke-Majewski entstanden. Das Rechercheteam ist acht Wochen lang 222 Angriffen auf Flüchtlingsunterkünfte nachgegangen, die 2015 registriert wurden. Die Recherche offenbart, wie wehrlos der Rechtsstaat angesichts der Gewalt gegen Flüchtlinge ist.