Wiederholt sich das Fischsterben in der Oder? Bundesumweltministerin Steffi Lemke im institut für Gewässerökologie und Fischereiwirtschaft.

Fischsterben in der Oder: Katastrophe mit Ansage

In der Oder droht sich das Fischsterben des letzten Sommers zu wiederholen – dabei sind die Ursachen der Katastrophe bekannt.

Polnische Bergwerke pumpen auch ein Jahr nach dem Fischsterben weiter Abwasser aus der Steinkohleförderung in Oderzuflüsse. Die Bergbaugruben laufen mit Grundwasser voll, das dort Kochsalz auswäscht. So entstehen ideale Bedingungen für die Alge Prymnesium parvum, an deren Gift die Fische im Sommer 2022 erstickten.

Doch das Salzwasser ist nicht der einzige Angriff auf das Ökosystem. Um die Oder schiffbar für größere Boote zu machen, sollen längere und höhere Buhnen eingezogen werden. In der Flussmitte fließt das Wasser dann schneller und gräbt sich tiefer. Dadurch gehen Lebensräume am Ufer und an der Flusssohle verloren.

Erschienen am 04.08.2023 in Süddeutsche Zeitung