Eine Mutter trifft ihre tote Tochter in der Virtual Reality

Der koreanische Dokumentarsender MBC zeigt die Begegnung zwischen einer Mutter und dem Virtual-Reality-Avatar ihrer verstorbenen Tochter.

„Mama“, ruft das kleine Mädchen, „Mama!“ Es springt aus seinem Versteck und läuft auf Ji-sung zu, eine erwachsene Frau. Ji-sung weint. Eigentlich sieht man das nicht so genau, denn ihre Augen sind hinter dem Hartplastikpanzer einer Virtual-Reality-Brille verborgen. Aber Ji-sungs Körpersprache, die Schluchzer, die bebende Stimme sprechen eine unmissverständliche Sprache. Kein Wunder: Schließlich steht da gerade Nayeon vor ihr, zumindest ein virtuelles Abbild von ihr. Nayeon ist Ji-sungs verstorbene Tochter, sie starb mit sieben Jahren an den Folgen einer seltenen und schweren Erkrankung, an HLH.

© MBCdocumentary, Quelle: Youtube

Jetzt ist sie wieder da. Ji-sung streckt ihre virtuellen Hände nach dem Gesicht ihrer Tochter aus. Ihre Finger gleiten durch sie durch.

Gezeigt wird die rührende und etwas unheimliche Begegnung zwischen Ji-sung und Nayeon in einem koreanischen Dokumentarfilm des Senders MBC, für den die Simulation eigens erstellt worden ist. Eine Zusammenfassung des Films ist vor einer Woche auf YouTube erschienen.

Erschienen bei WEIRD, 12.02.2020